Geschichtenmanufaktur Füssen

Wie kein anderer Ort im Allgäu vollzieht Füssen den Spagat zwischen dem international aufgestellten Neuschwansteintourismus, der entweder Tagesbesuche oder Eine-Nach-Aufenthalte auf sich zieht, und dem klassischen Allgäu-Urlaub mit den Motiven des Naturerlebnisses und der Gesundung. Die touristischen Gremien in Füssen haben sehr klar Stellung bezogen, dass der Neuschwanstein-getriebene Einnächtertourismus nicht soweit Überhand nehmen soll, dass die historische Stadt nur noch eine Übernachtungsinfrastruktur für den Neuschwanbesuch ist. Insofern gilt es, der Stadt die Bedeutung und ein Profil zu geben, dass ihr Besuch eine organische Bindung zu dem Neuschwanstein-Besuch erhält und weder austauschbar noch vernachlässigbar ist.

Der Destinationsentwicklungsprozess im Allgäu bildet das Dach wie auch die Klammer. Initiiert bei dem Projekt Wandertrilogie Allgäu, wurde ein Modell geschaffen, das das Allgäu mit sogenannten Erlebnisräumen präsentiert. Jeder Erlebnisraum erzählt die Geschichte seines/seiner Helden und erhält damit ein klares Profil. Die Mobilität (Wandern, Radeln, ÖPNV, SPNV, KFZ) dient der Verbindung der Erlebniskontaktpunkte, die so identifiziert, präsentiert und miteinander verbunden werden müssen, dass eine Dramaturgie im Sinne der Profil gebenden Geschichte entsteht.

Für das Ostallgäu, das die Erlebnisraumentwicklung des Allgäu auf der zweiten Ebene konsequent fortsetzte, war es naheliegend, König Ludwig II als Helden auszuwählen und das Schloss Neuschwanstein als Ikone und Ludwigs Stein gewordenen Traum zum zentralen Symbol und Ankerpunkt für die (Leit)Geschichte(n) zu nehmen. Orte und Subräume erhalten ihre Bedeutung im Verhältnis zu dem Schloss und den Wittelsbachern (v.a. König Ludwig).

Maßnahmen

• Modellhaft wird für den Portalort Füssen die Leitgeschichte des Schlossparks mittels der Erzähltechnik „Storytelling“ aufbereitet und nach außen präsentiert.
• Konzeption der Leitgeschichte für Füssen
• Imagebroschüre
• Storytelling für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
• Aufbau eines Blog-Moduls für die Online-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
• Imagefilm
• Inspirationsbausteine am neuen Bahnhof Füssen

Ziele

• Stärkung und nachhaltige Entwicklung des Tourismus, um die regionale Wertschöpfung zu erhöhen sowie die Positionierung der Stadt und des Erlebnisraumes Schlosspark im Allgäu und darüber hinaus zu verbessern
• Füssen als übernachtungsstärkster Ort im Ostallgäu sieht sich in der Verantwortung, auch die Kommunikation regional aufzubauen. Als Portalort der Wandertrilogie Allgäu im Trilogieraum Schlosspark startet Füssen die Geschichte, die von den anderen Orten fortgeschrieben wird. Die Stärkung Füssens erhöht automatisch die Attraktivität des Schlossparks.
• Um der Austauschbarkeit und der Reduzierung auf eine Unterkunftsinfrastruktur für den Neuschwansteinbesuch zu entgehen, bedarf Füssen der Profilierung mittels einer ebenso hochwertigen wie inhaltlich schlüssigen Produktentwicklung und einer konsequent die Leitgeschichte in ihren unterschiedlichen Facetten spielenden Kommunikation. Die Profilierung soll Füssens Wettbewerbsposition stärken und damit den Tourismus als Leitökonomie weiter ausbauen.
• Der Schlosspark genannte Raum wird seinen Funktionen entsprechend gegliedert und mit Erlebnissen an Kontaktpunkten aufgeladen, die über Erlebnispfade (Wanderwege etc.) miteinander verbunden werden. Die Orte des Schlossparks wiederum erzählen jeweils individuelle Kapitel der Schlosspark-Geschichte. Die erlebnisraumgebundene Strategie erfordert eine neue Form der Produktentwicklung und eine entsprechend angepasste Kommunikation.

Im Frühjahr 2016 erteilte das Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in Kempten das Startsignal für das Projekt „Geschichtenmanufaktur Füssen“. Weitere Informationen finden Sie in der entsprechenden Pressemitteilung.