Dorfkerne - Dorfränder

Die Wahrnehmung der Orts- und Landschaftsbilder im ländlichen Raum wird wesentlich von zwei Elementen bestimmt. Der gewachsene Altortbereich sowie der Bereich der Dorfränder, d.h. der Übergange von Landschaft zur Siedlung. Diese den Gesamteindruck einer Region bestimmenden Elemente unterliegen einem erheblichen Veränderungsdruck, der sich zunehmend nachteilig auf Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit unserer Dörfer auswirkt.

 

Der Landkreis Ostallgäu steht durch die in wesentlichen Teilen ähnliche Gebäude- und Siedlungstypologie vor denselben ortsplanerischen wie landschaftsplanerischen Herausforderungen wie der Landkreis Unterallgäu. Vorliegendes Konzept soll dieser Maßstabsebene eine angemessene Aufmerksamkeit geben und die zu entwickelnden Handlungsstrategien bündeln.

 

Dorfkerne- Dorfränder besteht im Wesentlichen aus dem, auf Initiative von Kreisheimatpfleger Peter Kern durch  Prof. Karl Ganser in 2014 vorgelegtem Konzept zur Erhaltung der Dorfkerne. In den Altortbereichen ist durch Leerstände und Veränderung in der Wirtschaftsstruktur die Baukultur und der Erhalt ortsbild-prägender Gebäude gefährdet. Dieser Entwicklung stellt das Konzept eine Initiative entgegen, die dem schleichenden Verfall dieser prägenden Merkmale unserer Kulturlandschaft entgegentritt. Zusammen-gefasst soll, durch die Schaffung eines „Ensembles Altort“ der Erhalt wichtiger ortsbildprägender Gebäude gesichert werden. Dieses „Ensemble Altort“ kann durch informelle städtebauliche Planung oder durch Erhaltungssatzung etc. der Rahmen für Würdigung und finanzielle Förderung durch Gemeinden und Landkreise sein.

 

Ergänzt wird dieser Ansatz durch die Aufmerksamkeit auf die, für  die Wahrnehmung ebenso wichtigen Dorfränder, die infolge der Erweiterung der Siedlungsfläche eine nicht immer qualitätsvolle Entwicklung genommen haben. In vergangener Zeit prägten vielerorts Landschaftselemente, wie Streuobstbestände oder mehrreihige Hecken den Übergang von Landschaft zu Siedlung. Durch die intensivierte bauliche Nutzung sind vielerorts Siedlungsflächen für Wohnen, Gewerbe oder Landwirtschaft ohne jede Eingrünung an den Dorfrändern entstanden. Das Bild der Siedlungen, die von weitem durch üppiges Grün im Wesentlichen nur die Dachlandschaften sowie den Kirchturm zu erkennen gaben ist vielerorts verschwunden. Durch die gezielte Schaffung von kommunalem Ortsrandgrün, die Belegung mit Nutzungen und Wegesystemen in Anlehnung an den, aus der Bautradition bekannten Übergang von Landschaftsraum zu Dorfraum und der Verankerung als Festsetzung auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung, soll diese Entwicklung positiv beeinflusst werden.

 

Maßnahmen

  • Städtebauliche Analyse
  • Erarbeitung Handwerkskasten
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Vermittlung u. Betreuung Gemeinden

 

Ziele

  • Erhalt der Dorfkerne als Teil der regionalen Identität
  • Begegnung der Leerstandsproblematik infolge des Strukturwandels in der Landwirtschaft
  • Nachnutzung von Althofstellen als Beitrag zum Flächensparen
  • Erhalt ortsbildprägender Gebäude oder Gebäudemerkmale
  • Sensible Einbindung der Ortsränder als prägendes Element der Kulturlandschaft
  • Ränder der Neubau- und Gewerbegebiete mit gestalterischer Luft nach oben
  • Vergleich Übergang Landschaft zu Siedlung aus Bautradition
  • Baum- und Strauchgärten, Streuobstwiesen, mehrreihige Hecken am Ortsrand

 

Die Ergebnisse des Kooperationsprojekts "Dorfkerne - Dorfränder" wurden im Rahmen einer Dienstbesprechung den Ostallgäuer Bürgermeisterinnen und Bürgermeister vorgestellt. Mehr erfahren Sie der Medieninfo.

 

Das Praxishandbuch zur Ortsbildpflege sowie ein Flyer und eine Präsentation stehen auf der Internetseite

 dorfkerne-dorfraender.de zum Download bereit.

Projektdaten

Projekttitel

Dorfkerne - Dorfränder

 

Träger

Landkreis Unterallgäu und Landkreis Ostallgäu

 

Gesamtkosten

120.000,00 €

 

Förderbetrag

24.000,00 €

 

Projektgebiet

Landkreis Ostallgäu und Landkreis Unterallgäu

 

Förderperiode

Leader 2014 -2020