Bergsportzentrum Tegelberg

Um das Bergsportangebot in der Region zu erweitern, soll am Tegelberg ein Bergsportzentrum errichtet werden: Aufgrund des attraktiven alpinen Geländes und der bereits vorhandenen Infrastruktur sowie zahlreicher verknüpfender und ergänzender Angebote, kam die Idee auf, am Tegelberg ein Bergsportzentrum entstehen zu lassen, welches die bereits vorhandenen Angebote nutzt und neue Möglichkeiten für Alpinsportler schaffen möchte. Die Angebote des Bergsportzentrums sollen sich in verschiedenen Schwierigkeitsstufen von den (zukünftigen) Alpinsportlern selbst oder mit professioneller Anleitung erschließen lassen. Damit entsteht ein für die (Eigen-)Ausbildung und  für pädagogische und therapeutische Programme nutzbares alpines Stufenmodell.

Pädagogisches Konzept:

Aufgrund der verschiedenen Schwierigkeitsstufen sowie einem Lernelement im Tal richtet sich das Angebot des Bergsportzentrums an Besucher jeden Alters und jeden Sportlichkeitsgrads. Beim Klettersteiggehen werden wie nachfolgend beim therapeutischen Konzept beschrieben verschiedene Fähigkeiten gefordert. Über den Stufencharakter kann entsprechend dem Vertrauen in das eigene Können in verschiedenen Schwierigkeitsgraden in das Klettersteiggehen eingestiegen und das eigene Können fortentwickelt und bestätigt werden. Das Bergsportzentrum wird so geplant, dass das Angebot von Besuchern selbst genutzt werden kann. Es wird jedoch auch ein regelmäßiges professionelles Bergschulangebot vorgesehen.  

Therapeutisches Konzept:

Eine weitere Zielvorstellung  für das Bergsportzentrum ist ein Angebot für „Therapeutisches Klettern“ , das in Deutschland noch relativ unbekannt ist. Die Anwendung ist so vielschichtig und abwechslungsreich wie kaum eine andere Therapieform. Sinn und Ziel des „Therapiekletterns“ ist es im motorischen Bereich u.a. die Koordination und Beweglichkeit gezielt zu fördern unter Einbeziehung oder  Integration von Personen mit verschiedenen Behinderungen. Im kognitiven Bereich steht die Konzentration und Planung von Handlungen und Schritte sowie die Einhaltung von Regeln im Vordergrund. Das Vertrauen in den begleitenden Partner oder sich selbst, die notwendige Kommunikation und das gemeinsame Erleben spricht die sozialen Aspekte an. Psychisch werden die Betroffenen herausgefordert sich selbst einzuschätzen, die eigenen Grenzen und Ressourcen zu erfahren und mit den eigenen Ängsten umzugehen. Eine positive Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper steht im Vordergrund dieser Therapieform, wodurch das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein gestärkt wird. Dies kann sowohl in Einzel- als auch in Gruppentherapien erfolgen. Die Betroffenen werden auf ihrer jeweiligen Entwicklungsstufe abgeholt. Mit den umliegenden Ärzten, Physiotherapeuten, Kliniken und weiteren in Frage kommenden Personenkreisen einschließlich Schulen wird eine entsprechende Zusammenarbeit angestrebt, um das „therapeutische Klettern“ als integrativen Bestandteil der Physiotherapie und weiterer Behandlungsformen anbieten zu können.

Bestätigung:

Um den Stufencharakter zu betonen und für die Ausbildung bzw. den pädagogischen Effekt  ein Erfolgs- bzw. Rückmeldemedium zu gewinnen, sollen Lern- bzw. Kontrollstationen mit Stempelmöglichkeit eingerichtet werden, an denen die Sportler Ihren Erfolg durch Abstempeln eines „Bergsportausweises Tegelberg“ dokumentieren können.  Die Erfahrung zeigt, dass solche Ausweise ähnlich wie Anstecknadeln für viele Menschen Ansporn sind, ein bestimmtes sportliches Ziel zu erreichen. Angedacht ist, die Bergsportausweise einer Saison in eine Verlosung einzubinden.

Bestehende Angebote:

1.Gut gepflegte Wanderwege und Lehrpfade in verschiedenen Schwierigkeitsgraden,

2.Klettergarten für die Ausbildung und als Übungs- und Trainingsgelände der Kletterer im Bereich Schwansee,

3.Klettertouren im Bereich Finger und Täfelewand, sowie Torschrofen in unterschiedlichen Schwierigkeiten,

4.Versicherter Steig durch die Gelbe Wand (Kategorie: leichter Klettersteig),

5.Kletternetz auf dem Spielplatz Tegelberg,

6.Hochseilgarten an der Outward – Bound Anlage in Schwangau / Adlerhorst,

7.Kletterhalle Rieden des DAV Füssen als Ausbildungzentrum für Bergsportler (bereits Leader).

Ergänzende Maßnahmen zur Verbesserung des Gesamtangebotes und Entstehung eines Bergsportzentrums:

1.Schaffung eines „Einstiegs“ in das Bergsportzentrum Tegelberg im Bereich des Spielplatzes als Blickfang (Eyecatcher) und zur Information über das Bergsportzentrum,

2.Neukonzeption des „Gelbe Wand – Steiges“ zu einem familiengerechten Klettersteig mit Ausbildungscharakter (Lehrpfad) als Stufe 2 des pädagogisch und therapeutisch nutzbaren Stufenmodells,

3.Neubau des Klettersteigs Gelbewandschrofen als mittelschwerer Klettersteig als Stufe 3,

4.Neubau des Klettersteigs Fingersteig als schweren Klettersteig als Stufe 4

Projektdaten

Projekttitel

Bergsportzentrum Tegelberg

 

Projektträger

Gemeinde Schwangau

 

Förderfähige Kosten

200.100,00 €

 

Förderung

100.050,00 €

 

Projektgebiet

Gemeinde Schwangau, südliches Ostallgäu 

 

Förderperiode

LEADER 2007 - 2013